letzte Änderung: 07.03.2024 10:22:55
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Island im Winter



Island im Winter (Februar 2022)

Eine 8-tägige Reise durch den Süden und Südosten Islands.
(Reisebericht und Vortrag von Frau Mag. Dorothea Grolig)

Gleich am Tag meiner Ankunft in Reykjavík gab es schöne Nordlichter,

Nordlichter

das waren allerdings die einzigen während dieser Reise. Am folgenden Tag musste eine Golden-Circle-Tour, die ich vor Ort gebucht hatte, wegen eines nahenden Schneesturms verfrüht abgebrochen werden. Schnee und heftige Stürme begleiteten uns auch an den nächsten Tagen.

Die über das Reisebüro gebuchte Reise begann am 14.2., als unser isländischer Guide mich und weitere 6 Teilnehmer mit seinem Jeep vom Hotel abholte. Wegen der Stürme und gesperrter Straßen wurde die geplante Route etwas abgeändert.

Unsere ersten Stopps: der Fischerhafen von Grindavík, dann der mächtige Urridafoss, wo ein breiter, vereister Fluss über mehrere Stufen in die Tiefe stürzte,

Urridafoss
und schließlich der bekannte Wasserfall Seljalandsfoss, ebenfalls vereist wie auch alle anderen Wasserfälle. Zum Glück hatte der Guide die Teilnehmer mit Steigeisen ausgestattet, denn das Gelände war oft mit einer dicken Eisschicht überzogen.
Am „Schwarzen Strand“ nahe Vík i Myrdal warnten Schilder eindringlich vor lebensgefährlichen Killerwellen. Beeindruckende Felsgebilde im Meer sind angeblich versteinerte Trolle.

Trolle


Unser erstes Quartier, eine private Unterkunft, befand sich nahe dem vergletscherten Vulkan Eyjafjallakökull ziemlich abgelegen im Hochland. Das Besitzer-Ehepaar, beide Jäger, verwöhnten uns mit verschiedenen Wildgerichten und einheimischen Spezialitäten, alles frisch zubereitet. Überhaupt bestand das Essen überall während der Tour aus erstklassigen lokalen Speisen, war allerdings nicht für Vegetarier geeignet.



Eishöhle




Abgesehen von weiteren Wasserfällen erlebten wir an den folgenden Tagen eine Eishöhle, die unter den Vatnajökull-Gletscher führt und nur im Winter besucht werden kann,
sowie einige Wanderungen über Lavafelder, zu Gletschern und zu Gletscherlagunen,

wie z.B. der bekannten, großen Lagune Jökullsarlon.


Die Lagunen entstehen durch das Abschmelzen von Gletscherzungen, sind also Seen im Gletschervorfeld, auf denen vom Gletscher abgebrochene Eisstücke schwimmen.

In einer Lagune konnten wir sogar eine Robbe beobachten.









Lagune








Die Lagune Jökullsarlon mündet ins Meer und verursacht dort den „Diamantstrand“, da die mitgeführten Eisbrocken durch die Brandung bewegt
und auf dem schwarzen Sand des Ufers verteilt werden.


Diamantstrand

Ein unvergesslicher Anblick speziell zu Sonnenauf- und Untergang.


Der Abschluss der 5-tägigen Tour führte uns schließlich in den „Golden Circle“, diesmal bei Schönwetter. In dieser Region kann man das Auseinanderbrechen der Europäischen und der Amerikanische Kontinentalplatte mit eigenen Augen erleben.
Im Thingvellir, wo sich seit 930 n.Chr. das weltweit älteste Parlament nach der Antike regelmäßig versammelte, durchziehen bis zu 40 Meter tiefe Risse die Erdkruste, die Kontinente entfernen sich hier jährlich 2cm voneinander.


Nicht weit von dort entfernt: der „Geysir“, nach dem alle Geysire benannt wurden.

Geysir









Er schläft momentan, aber kleinere Geysire in der Nähe brechen häufig aus.









Der dritte Höhepunkt im Golden Circle: der mächtige, „goldene“ Wasserfall Gullfoss, der insgesamt 30m in die Tiefe stürzt .

Gullfoss
.
Sein Wasser fließt nach der zweiten Stufe in einer 70m tiefen Schlucht weiter.


Diese Gegend ist ein aktives Geothermalgebiet, dessen Heißwasser für den Betrieb von Gewächshäusern und zur Stromgewinnung genützt wird.

Bericht und Bilder von
Dorothea Grolig