letzte Änderung: 11.12.2024 12:05:19
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Unsere Exkursion führte uns in das

Grazer Bergland

Kurzbericht über die Exkursion des „Mineralien & Natur Verein Wienerwald“ in das Grazer Bergland vom 24. bis 27. August 2023.

Am Anreisetag war zu Mittag Treffpunkt im Hotel Trattner in Semriach.

Der Nachmittag galt schon dem Besuch einer alten Halde (Nähe Stübing) des ehemaligen Schwefelkiesvorkommens, das wechselnde Gehalte an Kupferkies,
Arsenkies, Bleiglanz und Zinkblende beinhaltete. Da das Gelände sehr steil ist und die Vegetation alles überwuchert hat, waren die Fundmöglichkeiten eher bescheiden.


Das Programm am Freitag begann mit der Fahrt nach Strassegg, in dessen Nähe ein alter Goldbergbau, der seit 1050 betrieben wurde; in den Jahrhunderten
danach folgten der Abbau von Silber, Bleiglanz und Arsen. Die Erzführung der Lagerstätte besteht aus Arsenopyrit, Arsenkies, Galenit und Fahlerz.
Es wurden auf einer alten Halde kleine, aber feine Stücke, vor allem Arsenkies, gefunden.


Zu Mittag machten wir Rast in dem urigen Almgasthaus Straßeggwirt. Nach dem Essen wurden wir wegen der längeren Wartezeit mit musikalischen Einlagen des ziehharmonikaspielenden Wirtes,
begleitet von unseren Teilnehmern mit simplen Rhythmus-Gegenständen, entschädigt.

Frohgelaunt ging es nachmittags nach Breitenau, wo auf der Breitalmhalt in mitteldevonischen fossilen Kalken Rugosenkorallen gefunden werden konnten.



Für Samstag war der Besuch des alten Silberstollens in Arzberg vorgesehen, wobei vor der Käseverkostung das Schaubergwerk im Raabstollen befahren wurde. Die Erze sind vor ca. 400 Millionen Jahren entstanden.
Mit dem Silber vom Arzberg wurde im Mittelalter die Grazer Münze versorgt.


Der Käse, der uns gereicht wurde, genannt Stollenkäse, ist in Käselaiben im Stollen des ehemaligen Silberbergbaues in 100 Meter Tiefe bei konstanter Temperatur von 10°C gereift.


Anschließend suchten wir in unmittelbarer Nähe des Schöckelkreuzes in Chloritoid-glimmerschiefern nach Staurolithen – einige schöne Stücke wurden gefunden.

In den in näherer Umgebung liegenden Pegmatitblöcken sind Beryllfunde beschrieben, uns jedoch blieb ein Fund versagt.

Zum Abschluß unserer Exkursion besuchten wir noch einen Aufschluß in St. Bartholomä, der für seine Fossilführung bekannt ist.
Gefunden wurden in grauen bis gelblichen kretazischen Kalken gut erhaltene Rudisten.
Rudisten gehören zur Ordnung der Muscheln, diese sind durch ungleichklappige Schalen, spiralig gewunden und mit einem Deckel versehen.

Ein gut erhaltener Deckel wurde beim Sammeln gefunden.


Zusammenfassend muss man sagen, dass auf jeder von uns besuchten Fundstelle Funde gemacht wurden und jeweils ein besonders schönes Stück dabei war.

Unsere große Anerkennung für den Erfolg gilt unserem „Guide“ Helmut Offenbacher, der nicht nur bei der Vorbereitung dieser Exkursion
entscheidend mitgewirkt hat, sondern auch bei den Aufschlüssen mit seinem umfangreichen Wissen zur Verfügung stand.
Ein herzliches Danke schön und kollegiales „Glück Auf! sagen dir alle Teilnehmer.

Dieter Sommer